Seit Dezember 2007 widmen sich Filmhaus Kino und GEBÄUDE 9 mit der Reihe SOMETHING WEIRD CINEMA der Kultur des Mitternachtskinos.
Aus den dunkelsten Ecken europäischer Filmarchive ans Licht gezerrt, erstrahlen 35mm & 16mm-Filmkopien dreimal im Monat im neuen Glanz auf der Leinwand: Exploitation- und Trashfilme, Genrekino, Horrorschocker und Splattergranaten, Abseitiges, Schräges und Vergessenes aus den Randbereichen der Filmgeschichte...psychotronisch und bewußtseinserweiternd!
Jenseits filmischer Norm und gutem Geschmack!
Alle Vorführungen im Filmhaus Kino, Maybachstrasse 111, 50670 Köln
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OKTOBER 2012
Fr., 26.10., Beginn: 20 Uhr
DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE
OT: L'Uccello dalle piume di cristallo. Italien 1970. Regie: Dario
Argento. ca. 95 Min. 35mm / DF.
Ein Schriftsteller wird Zeuge eines Mordversuchs in einer Kunstgalerie: Ohnmächtig muss er durch eine Glasscheibe zusehen, wie ein Angreifer mit schwarzen Handschuhen eine junge Frau bedroht. Es stellt sich heraus, dass der mysteriöse Täter schon mehrere Frauen ermordet hat. Der Schriftsteller entschließt sich die Spur des Mörders auf eigene Faust zu verfolgen.
Perfekte Kamera, großartige Musik, tolle Schauspieler und herrlich atmosphärisch: GEHEIMNIS... ist ein stilbildender und wegweisender
Giallo - der italienischen Variante des Kriminafilms - und das Regiedebüt von Dario Argento, der sich mit vielen seiner folgenden Werke wie SUSPIRIA, TENEBRAE oder PROFONDO ROSSO für den Horrorfilmfan unentbehrlich machen sollte.
"King of the spaghetti slasher Dario Argento made his directorial debut with this tightly constructed thriller. There are some
extravagant false leads, but tension is well sustained with the aid of Vittorio Storaro's stylish 'Scope photography and a Morricone score."
Time Out Film Guide
NOVEMBER 2012
Mi. 07.11.., Beginn: 20 Uhr
SPETTERS - Knallhart und romantisch
NL 1980, Regie: Paul Verhoeven. Mit: Renee Soutendijk, Rutger Hauer.
35mm, Dt. Fassung
Eine von Paul Verhoevens letzten niederländischen Produktionen aus dem Jahr 1980, kurz vor seinem internationalen Durchbruch inszeniert: Ein bisweilen Soap-Opera-ähnlicher Coming-of-Age-Film, der mit zahlreichen, expliziten Sexszenen, tragischen Ereignissen und Überraschungsmomenten ausgestattet ist, mit fesselnden Charakteren und spannend erzählt.
Blickpunkt: Film Kurzinfo
Paul Verhoevens Drama über drei junge Motorradfans, die mit derselben Frau schlafen und auf ein besseres Leben hoffen.
Eigentlich gibt es für Rien, Eef und Hans nur ihre Motocross-Rennen. Aber als Fientje, die Schwester des Imbissbudenbesitzers, auftaucht, entbrennt in ihnen eine noch schönere Leidenschaft: Jeder will das schöne Mädchen für sich gewinnen. Alle vier entwickeln Ehrgeiz, ihr Leben neu anzupacken: Die Jungs träumen von einer Karriere als Motocrosser, Fientje will nicht für den Rest ihres Lebens Hot Dogs über den Tresen reichen. Aber bald müssen sie schmerzhaft erkennen, dass Traum und Wirklichkeit verschiedenen Gesetzen folgen...
Mi. 14.11. Beginn: 20 Uhr
DIE TRAUBEN DES TODES
OT: Les Raisins de la Mort
FR 1979 , Regie: Jean Rollin.
35mm, DF, ca. 90 min.
Als die junge Elizabeth ihren Freund Michel auf dessen französischem Weingut besuchen will, ahnt sie noch nicht, dass ihre Reise zu einem wahren Höllentrip werden wird. Im Zug wird sie von einer unheimlichen Gestalt überfallen, einem über und über mit ekelhaften Pusteln überzogenen Mann, der kaum imstande ist, sich zu artikulieren. Nur knapp kann sie seiner brutalen Umklammerung entrinnen. Doch da beginnt ihr Alptraum erst, denn der Angreifer war nur der Vorbote einer grauenhaften Epidemie. Die Pestizide, mit denen die Weinreben in dieser Gegend von Frankreich behandelt wurden, waren nämlich verunreinigt und sind zu einem Giftstoff mutiert, der Menschen in triebgesteuerte Psychopathen verwandelt. Verzweifelt versucht Elizabeth, sich zu Michels Weingut durchzuschlagen, doch die gefährlichen Wahnsinnigen lauern überall.
Die Horrorfilme von Jean Rollin sind anders. Wo sich viele Genre-Stücke der 1970er Jahre oftmals in einer voyeuristischen Verquickung von Sex und Gewalt genügen, sind seine Bilder voll von erotischer Poesie, stellen jegliche Akte der Gewalt stets als hintersinnige Symbolismen dar. Mit einer melancholischen Ruhe und Tristesse, die so mancher Schubladendenker gerne nur im sogenannten "Arthouse"-Kino vermutet, zeichnet seine Kamera Landschaften der Seele. Folgerichtig sind Rollins Zombies keine sinnentleerten Hohlköpfe mit Appetit auf Menschenfleisch. Sie sind Menschen, schreiende, weinende, gierige, verzweifelte Menschen, die den Verstand verlieren und dabei selbst nicht fassen können, was mit ihnen geschieht.
LES RAISINS DE LA MORT (so der Originaltitel) ist packend und brutal, erotisch und abgründig. Wir zeigen den Film in der lediglich leicht handlungsgekürzten, aber unzensierten Kinofassung zu Ehren des großen Kino-Poeten und Horror-Erotomanen Jean Rollin, der am 15. Dezember 2010 im Alter von 72 Jahren in Paris verstarb.
Mi., 28.11., Beginn: 20 Uhr !!
NIGHT OF THE LIVING DEAD II
USA 1977. Regie: George A. Romero / Musik: Goblin
35mm, DF, ca. 118 min.
Die Apokalypse. Am Morgen nach der „Nacht der lebenden Toten“ herrscht weltweit Ausnahmezustand. Einer kleinen Gruppe Überlebender gelingt es, sich in einem leeren Kaufhaus zu verschanzen. Von einer Heerschar von Untoten belagert, streiten sie sich um Hierarchie, Verantwortung und Lebensentwürfe. Bis die Zombies die Barrikaden durchbrechen. Das Original! Romeros konsum- und gesellschaftskritischer Kult-Schocker gehört zu den stilprägenden Horrorfilmen der 70er Jahre. Seinerzeit ein großer Skandalon und ein riesiger Kassenerfolg. Zombies im Kaufhaus! Ein Midnight Movie, das auch heute noch fesselt, fasziniert und unterhält.
Das Something Weird Cinema-Archiv mit bis jetzt in der Reihe gezeigten Filmen
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